22.05.2025
13 Min. Lesezeit
Vom 1,3 Milliarden Dollar-Unternehmen zum Aus: Aufstieg und Zusammenbruch von Builder.ai
Builder.ai versprach, die Art und Weise zu verändern, wie wir Apps erstellen, ohne Programmierung, nur eine Idee. Mit Schwergewichten wie Microsoft und der Qatar Investment Authority als Unterstützer sammelte es Hunderte Millionen und erreichte den Status eines Einhorns. Doch im Mai 2025 schockte es die Tech-Welt, indem es Insolvenz anmeldete, verursacht durch überhöhte Prognosen und interne Probleme.
Dieser Beitrag zeichnet den Aufstieg und Fall von Builder.ai nach und welche Auswirkungen sein Zusammenbruch auf den schnell wachsenden Low-Code/No-Code-Sektor hat. Wir vergleichen auch globale Alternativen wie OutSystems, Mendix, Power Apps, Bubble, FlutterFlow, Zoho Creator und Beam AI und bieten einen strategischen Leitfaden, um Gründern, CTOs und Tech-Teams bei der Planung ihres nächsten Schrittes zu helfen.
Der Aufstieg und Fall von Builder.ai: Ein Zeitstrahl wichtiger Meilensteine
2016 – Unternehmensgründung
Sachin Dev Duggal und Saurabh Dhoot gründen Engineer.ai (später umbenannt in Builder.ai) in London.
Das Ziel: Die Erstellung von maßgeschneiderter Software so einfach machen wie das Bestellen einer Pizza.
Juni 2018 – Plattform gestartet
Die „Builder“-Plattform geht live und bietet einen geführten Prozess zur Abschätzung von Apps mit Hilfe eines virtuellen Assistenten namens „Natasha“.
Im Hintergrund erfolgt die Entwicklung größtenteils manuell.
Das Unternehmen behauptet, mit Kunden wie BBC und Virgin frühe Erfolge erzielt zu haben und berichtet von Einnahmen in Höhe von ~24 Mio. US-Dollar innerhalb von sechs Monaten.
Nov 2018 – Series A (29,5 Mio. US-Dollar)
Finanzierung unter der Leitung von Lakestar und Jungle Ventures.
Das Marketing betont weiterhin die KI, obwohl interne Abläufe stark von menschlichen Ingenieuren abhängig bleiben.
Aug 2019 – KI-Behauptungen in Frage gestellt
Investigativer Journalismus zeigt, dass Builder.ai mehr auf manuelle Arbeit als auf maschinelle Intelligenz angewiesen ist.
Es tauchen Vorwürfe auf, dass das Unternehmen gefälschte Bewertungen veröffentlicht und Logos von Kunden verwendet hat, die es tatsächlich nicht bedient hat.
Mai 2021 – Series B (65 Mio. US-Dollar)
Builder.ai wird von Engineer.ai in Builder.ai umbenannt.
Fügt Angebote wie Builder Cloud und Studio Store hinzu.
Mitarbeiterzahl übersteigt 500, mit Standorten in London, Los Angeles und Delhi.
März 2022 – Series C (100 Mio. US-Dollar)
Runde unter der Leitung von Insight Partners.
Builder.ai setzt seine Expansion fort und kündigt ein Umsatzwachstum von 300 % gegenüber dem Vorjahr an.
Fragen bleiben bestehen, ob die Technik des Produkts mit seinem Branding Schritt gehalten hat.
Mai 2023 – Series D (250 Mio. US-Dollar)
Größte Finanzierungsrunde bisher, angeführt von der Qatar Investment Authority.
Microsoft investiert und kündigt eine strategische Partnerschaft an.
Bewertung erreicht 1,3 bis 1,5 Milliarden US-Dollar.
Berichte legen später nahe, dass Umsatzprognosen unrealistisch optimistisch waren und die Kosten stiegen.
Oktober 2024 – Fremdfinanzierung und Warnzeichen
Builder.ai sichert eine Kreditlinie von 50 Mio. US-Dollar, nachdem unrealistische Umsatzziele von 220 Mio. US-Dollar prognostiziert wurden.
Tatsächliche Zahlen lagen weit darunter, und die Barreserven fielen bis Anfang 2025 auf ~7 Mio. US-Dollar.
Das Unternehmen ändert zwei Jahre Finanzergebnisse und steht unter erhöhter Beobachtung wegen fragwürdiger Buchhaltungspraxis.
Februar 2025 – Führungswechsel und Notfinanzierung
Sachin Dev Duggal tritt als CEO zurück.
Manpreet Singh Ratia (von Jungle Ventures) wird ernannt, um die Sanierungsbemühungen zu leiten.
Die Größe des Boards wird reduziert; bestehende Investoren investieren 75 Mio. US-Dollar an Notkapital.
Strategische Partnerschaften (z.B. CyberArk) werden angekündigt, um den Fokus auf Unternehmenssicherheit zu legen.
Mai 2025 – Unternehmen meldet Insolvenz an
Die Führung von Builder.ai informiert die Mitarbeiter, dass das Unternehmen in Insolvenzverfahren eintritt.
Gläubiger erklären Zahlungsunfähigkeit und ziehen verbleibende Gelder ein.
Öffentliche Erklärung nennt die Unfähigkeit, sich von früheren Entscheidungen und finanziellem Druck zu erholen.
Auswirkungen auf die Low-Code/No-Code-Branche
Der Zusammenbruch von Builder.ai wurde zu einem warnenden Beispiel für die Branche – insbesondere in Bezug auf übertriebene KI-Behauptungen. Der viel gelobte Assistent „Natasha“ und die Versprechen automatisierter App-Erstellung erwiesen sich größtenteils als Fassade für ausgelagerte Entwicklung. Ein Kritiker formulierte es so: „Das ist nicht KI – das ist Outsourcing, das als KI verkauft wird.“
Der Fallout hat Investoren und Käufer skeptischer gegenüber Startups gemacht, die stark auf Schlagworte setzen. Für die Kunden von Builder.ai – viele davon Startups und KMUs – bedeutete die Schließung der Plattform, dass sie sich bemühen mussten, Apps zu warten oder zu migrieren.
Trotzdem bleibt der breitere Low-Code/No-Code-Markt stark. Analysten erwarten, dass er bis 2025 mehr als 26 Mrd. US-Dollar überschreiten wird, und Gartner prognostiziert, dass bis 2028 60 % der Unternehmensanwendungen auf Low-Code-Plattformen aufgebaut werden.
Die große Erkenntnis? Machen Sie Ihre Hausaufgaben. Der Zusammenbruch eines Anbieters kann ganze Projekte ins Wanken bringen. Viele Unternehmen wechseln jetzt zu etablierten Plattformen oder solchen, die von großen Tech-Spielern unterstützt werden – sie suchen nach Stabilität statt Hype.
Globale Alternativen zu Builder.ai
Mit dem Verschwinden von Builder.ai haben sich Unternehmen immer noch eine breite Palette von Low-Code- und No-Code-Tools zur Auswahl. Die richtige Plattform hängt von Ihren Zielen ab, sei es Benutzerfreundlichkeit, Skalierbarkeit, Integrationen oder KI-Funktionen.
Unten profilieren wir sieben führende Alternativen. Jede bietet eine unterschiedliche Mischung aus Stärken in Bezug auf Benutzerfreundlichkeit, Anpassung, Preisgestaltung und Support, um Ihnen zu helfen, die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse auszuwählen.
OutSystems
OutSystems, 2001 in Portugal gegründet, ist eine führende Low-Code-Plattform zum Erstellen komplexer, unternehmensweiter Apps. Es bedient über 2.000 Kunden weltweit, überschritt 2025 500 Mio. € Jahresumsatz und wurde acht Jahre in Folge als Leader im Magic Quadrant von Gartner gelistet. 2025 ernannte es einen neuen CEO von Salesforce.
→ Hauptmerkmale und Unterscheidungsmerkmale
Full-Stack visuelle IDE mit Drag-and-Drop-UI-Builder
Unterstützung für benutzerdefinierten Code in C# und JavaScript
Optimierte Code-Generierung für .NET und Java
Über 400 vorgefertigte Konnektoren zu Datenbanken, SaaS und Legacy-Systemen
Eingebaute Lifecycle-Tools: Versionskontrolle, Deployment über LifeTime-Konsole
Mentor-KI-Assistent für Anleitung, Fehlersuche und Bauvorschläge
Starke Leistung und Skalierbarkeit mit Governance in Unternehmensqualität
→ Zielnutzer
Mittel- bis Großunternehmen benötigen robuste, skalierbare Anwendungen. Häufige Nutzer sind IT-Teams in den Bereichen Finanzen, Regierung, Versicherungen und Gesundheitswesen. Am besten geeignet für professionelle Entwickler; eingeschränkte Nutzung für kleine Teams oder nicht-technische Benutzer.
→ Preismodell
Premium-Enterprise-Preise basieren auf App-Skala und Benutzeranzahl. Eine kostenlose Version existiert für kleine Apps oder Bewertungen. Bezahlte Pläne erreichen oft sechs- oder siebenstellige Beträge, sind jedoch durch reduzierte Entwicklungszeit und Plattformkonsolidierung gerechtfertigt.
→ Geografische Reichweite & Skalierung
Globale Tätigkeit mit Büros in über 11 Ländern. Starke Präsenz in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik. Unterstützt von über 500 Partnern und unterstützt von KKR und Goldman Sachs.
→ Aktuelle Nachrichten
OutSystems ernannte Woodson Martin (ehemals Salesforce) 2025 zum CEO. Es erhielt ISO-Zertifizierungen und erweiterte seine KI-Tools, einschließlich generativer Funktionen und Verbesserungen für seinen Mentor-Assistenten.
Mendix
Mendix, 2005 in den Niederlanden gegründet und jetzt eine Siemens-Tochtergesellschaft, ist eine erstklassige Low-Code-Plattform, die sich auf die visuelle, modellgesteuerte App-Entwicklung konzentriert. Sie ermöglicht die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsanwendern und Entwicklern und ist weit verbreitet für sowohl Unternehmenssoftware als auch IoT-Anwendungen. Mendix war acht Jahre in Folge ein Leader im Gartner Magic Quadrant und betreibt Hunderte interner Siemens-Apps.
→ Hauptmerkmale und Unterscheidungsmerkmale
Zwei Umgebungen: Mendix Studio (für Geschäftsanwender) und Studio Pro (für Entwickler)
Modellgetriebene Entwicklung: visuelle Workflows, Datenmodelle und Benutzerschnittstellen
Unterstützung für benutzerdefinierte Logik mit Java und JavaScript
Eingebaute Versionskontrolle, Anforderungsverfolgung und Feedback-Tools
Mendix Assist: KI-gesteuerte Vorschläge während der App-Entwicklung
Umfassende SAP- und IoT-Integration (beliebt in Fertigungs- und Industriesektoren)
Flexible Bereitstellung: Mendix Cloud, Multi-Cloud oder vor Ort
→ Zielnutzer
Unternehmen, die eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen IT- und Geschäftsteams benötigten. Ideal für Digitalisierungsprojekte in Branchen wie Finanzen, Fertigung und öffentlichen Diensten. Weniger geeignet für kleine Startups oder Teams ohne technische Unterstützung.
→ Preismodell
Unternehmensabonnement basierend auf Benutzeranzahl, App-Komplexität und Umgebungen. Bietet eine kostenlose Stufe für Prototypen (Community Edition). Bezahlte Pläne beginnen in der Regel bei etwa 1.500 US-Dollar/Monat für kleine Bereitstellungen und skalieren für den Unternehmensgebrauch.
→ Geografische Reichweite & Skalierung
Starke globale Präsenz, insbesondere in Europa und Nordamerika. Büros und Nutzerbasen in den USA, den Niederlanden, Deutschland und mehr. Unterstützt von einer großen Gemeinschaft und einem Partnernetzwerk mit mehrsprachiger und regionaler Cloud-Unterstützung.
→ Aktuelle Nachrichten
In den Jahren 2023–24 erweiterte Mendix den Support für Multi-Experience-Apps, fügte Mendix Data Hub für einfachere Datenwiederverwendung hinzu und setzte KI-Verbesserungen fort. Es konzentrierte sich auch darauf, mehr professionelle Entwickler und IT-Führer anzusprechen und sich als ausgereifte Plattform für die langfristige Nutzung zu positionieren.
Microsoft Power Apps
Im Jahr 2016 als Teil der Microsoft Power Platform gestartet, ist Power Apps eine der weltweit am weitesten verbreiteten Low-Code-Plattformen. Es ermöglicht Benutzern, benutzerdefinierte Geschäftsanwendungen – hauptsächlich für den internen Gebrauch – mithilfe einer visuellen Schnittstelle zu erstellen. Tief integriert in Microsoft 365, Dynamics 365 und Azure, erreichte es bis 2024 über 48 Millionen aktive monatliche Nutzer.
→ Hauptmerkmale und Unterscheidungsmerkmale
Zwei App-Typen: Canvas Apps (benutzerdefiniertes Layout) und Model-Driven Apps (datenorientiertes Design)
Power Fx: Excel-Ähnliche Formelsprache zur Definition des App-Verhaltens
Über 1.000 vorgefertigte Konnektoren für Microsoft-Tools (z.B. SharePoint, Teams, Outlook) und Drittdienste.
Dataverse: Eingebettete Datenbank zur Verwaltung strukturierter Geschäftsdaten
AI Builder: Plug-and-Play-KI-Funktionen wie Formulardokumentenerkennung, Vorhersagen und Stimmungsanalysen
Power Platform Copilot: Generative KI, die Apps aus natürlichen Sprachaufforderungen erstellt
Governance in Unternehmensqualität über das Power Platform Admin Center
→ Zielnutzer
Geschäftsanwender und IT-Teams in Microsoft-zentrierten Organisationen. Ideal für Abteilungen, die interne Tools erstellen (z.B. HR, Ops, Finanzen). Weniger geeignet für öffentlich zugängliche oder Verbraucher-Apps.
→ Preismodell
Abonnementbasiert mit zwei Hauptoptionen:
5 US-Dollar/Benutzer/App/Monat (Zugriff auf eine einzelne App)
20 US-Dollar/Benutzer/Monat (für unbegrenzte Apps)
Einige Funktionen sind in Microsoft 365-Plänen enthalten; Premium-Konnektoren und Dataverse erfordern kostenpflichtige Stufen.
→ Geografische Reichweite & Skalierung
Globale Verfügbarkeit durch Microsofts Cloud-Infrastruktur. Weit über Branchen hinweg eingesetzt und unterstützt durch Microsofts umfangreiches Partner-Ökosystem. 97% der Fortune 500-Unternehmen nutzen Power Platform in irgendeiner Form.
→ Aktuelle Nachrichten
Microsoft erweitert kontinuierlich die AI-Integration. Copilot hilft nun Benutzern, Apps über natürliche Sprache zu erstellen, und Power Pages unterstützt externe Portale. Die Plattform überschritt 1.400 Konnektoren und fügte Funktionen wie responsives Design, Offline-Support und erweiterte Governance-Tools hinzu.
Bubble
Bubble wurde 2012 in New York gegründet und ist eine No-Code-Plattform, mit der Benutzer vollständige Web-Apps durch einen visuellen Editor ohne Codierung erstellen können. Es ist ein Favorit unter Startups, Indie-Makern und Unternehmern, die SaaS-Produkte oder MVPs schnell auf den Markt bringen wollen. Bis 2025 hatten Benutzer über 4,6 Millionen Apps auf der Plattform erstellt.
→ Hauptmerkmale und Unterscheidungsmerkmale
Visueller Drag-and-Drop-Editor für responsives UI-Design
Workflow-Editor zur Verwaltung von Logik und Benutzerinteraktionen
Eingebaute Datenbank, Benutzer-Authentifizierung und Zugriffskontrollen
API-Konnektor zur Integration mit beliebigen externen REST-APIs
Große Plugin-Bibliothek für Dienste wie Stripe, Maps, Rich-Text-Editoren usw.
Gehostet auf AWS – Bereitstellung mit einem Klick, keine Servereinrichtung erforderlich
Pixelgenaues Design für individuelle UI-Layouts
No-Code App-Erstellung mit optionaler Unterstützung durch Bubble-Freiberufler und -Agenturen
→ Zielnutzer
Startups, Indie-Gründer, kleine Unternehmen und nicht-technische Teams. Ideal für den Bau von SaaS-Produkten, Marktplätzen, internen Dashboards und Kundenportalen. Weniger verbreitet in großen Unternehmen, obwohl einige es zur Prototypenentwicklung nutzen.
→ Preismodell
Abonnementbasiert mit vier Hauptplänen:
Kostenlos (Hobby-/Entwicklungsnutzung)
Starter: ~32 US-Dollar/Monat
Growth: ~134 US-Dollar/Monat
Team: ~399 US-Dollar/Monat
Die Preisgestaltung basiert auf der Nutzung, Pläne beinhalten Kapazitätsbeschränkungen und Funktionen wie Zusammenarbeit, Sicherheit und Support. Unternehmenspläne sind ebenfalls verfügbar.
→ Geografische Reichweite & Community
Globale Nutzerbasis mit starken Communities in Nordamerika, Europa, Indien und Lateinamerika. Bubble bietet Dokumentationen, eine Akademie, Community-Foren und ein wachsendes Ökosystem von Vorlagen und Plugins.
→ Aktuelle Nachrichten
Bubble investiert weiter in die Performance und führt eine neue ansprechende Engine ein und verbessert die Skalierbarkeit von Apps. Obwohl es keine nativen KI-Funktionen bietet, integrieren Benutzer häufig Tools wie OpenAI über Plugins. Nach Rückmeldungen der Benutzer hat Bubble sein Preismodell 2023 angepasst, um wachsende Apps besser zu unterstützen und das Vertrauen der Community zu erhalten.
FlutterFlow
FlutterFlow, das 2021 gestartet wurde und auf Googles Flutter-Framework basiert, ist eine No-Code/Low-Code-Plattform zum Erstellen plattformübergreifender mobiler Apps. Es unterstützt sowohl visuelles Bauen als auch den Code-Export und ist eine beliebte Wahl für Entwickler und Startups, die produktbereite mobile Apps schnell haben möchten. Unterstützt von Google und Teil von Y Combinator, ist es schnell gewachsen und wird stark in der Startup- und Entwickler-Community angenommen.
→ Hauptmerkmale und Unterscheidungsmerkmale
Visueller Builder zur Gestaltung nativer iOS-, Android- und Web-Apps
Basierend auf Flutter: Saubere UI, schnelle Performance, echter Code-Output
Firebase-Integration für Backend-Dienste (Authentifizierung, Daten, Speicherung)
API-Unterstützung für externe Datenquellen und benutzerdefinierte Backends
Code-Export und GitHub-Synchronisation für externe Entwicklung
Drag-and-Drop-Komponenten, Animationen und Logik-Workflows
KI-gesteuerte UI-Generierung aus Eingabeaufforderungen oder Figma-Dateien
Unterstützung für PWA (Progressive Web App) Bereitstellung und native Builds
→ Zielnutzer
Startups, Einzelgründer, Designagenturen und technische Teams, die mobil zuerst agierende Apps benötigen. Ideal für MVPs, interne Tools oder schnell auf den Markt kommende Consumer-Apps. Auch nützlich für Entwickler, die visuelle Geschwindigkeit mit voller Code-Kontrolle möchten.
→ Preismodell
Gestaffelte SaaS-Pläne:
Kostenlos (eingeschränkte Funktionen, kein Code-Export)
Standard: ~30 US-Dollar/Monat (mit Code-Export)
Pro: ~70 US-Dollar/Monat (inklusive GitHub-Synchronisation, Unterstützung für benutzerdefinierten Code)
Nutzungsbasierte Preisgestaltung für Backend-Dienste (z.B. Firebase) gilt separat. Unternehmensoptionen für größere Teams verfügbar.
→ Geografische Reichweite & Skalierung
Cloud-basiert und weltweit verfügbar. Beliebt in den USA, Europa, Indien und Lateinamerika. Starkes Entwickler- und Agentur-Community mit aktiven Slack- und Discord-Gruppen.
→ Aktuelle Nachrichten
FlutterFlow fügte 2024 KI-unterstützte Design-Tools und die GitHub-Integration für Versionskontrolle hinzu. Eine 2025-Partnerschaft mit Google Cloud und Accenture führte industrie-spezifische KI-Beschleuniger ein, was ein Vorstoß in Unternehmensanwendungsfälle signalisiert. Die Plattform erweitert weiterhin ihren Marktplatz und ihre Fähigkeiten.
Zoho Creator
Zoho Creator ist eine Low-Code-Plattform von Zoho Corporation, entwickelt für den Aufbau interner Tools, Workflows und leichter Geschäftsanwendungen. 2006 gestartet, dient es Tausenden von KMUs und Abteilungen weltweit. Es ist besonders ansprechend für Teams, die bereits Zohos Suite von Anwendungen (CRM, Books, Desk usw.) nutzen, da es eine enge Integration und einen erschwinglichen Einstiegspunkt bietet.
→ Hauptmerkmale und Unterscheidungsmerkmale
Drag-and-Drop-Builder für Formulare, Workflows und Berichte
Eingebaute Skriptsprache (Deluge) für Geschäftslogik und Automatisierung
Unterstützung für native mobile Geräte: Apps funktionieren in den mobilen Containern von Zoho oder können einzeln veröffentlicht werden
Vorgefertigte Vorlagen für Inventar, HR, Finanzen und mehr
Integration in das Zoho-Ökosystem und externe Tools über API oder Integration Flow
Eingeschlossene Berichtstools und Dashboards
KI-Integration über Zohos Assistenten „Zia“ (z.B. Sentimentanalyse, Vorhersagen)
Blueprint und serverlose Funktionen für erweiterte Workflows
→ Zielnutzer
KMUs, Abteilungen in größeren Organisationen und Nutzer in preissensiblen Märkten. Ideal für Betriebsteams, HR, Finanzen oder Außendienstteams, die schnelle, funktionale Apps benötigen, ohne volle Entwicklungsressourcen.
→ Preismodell
Pro-Benutzer-Abonnementmodell:
Standard: ~8 US-Dollar/Benutzer/Monat
Professional: ~20 US-Dollar/Benutzer/Monat
Enterprise: ~25 US-Dollar/Benutzer/Monat
Beinhaltet Zugriff auf mehrere Apps pro Benutzer. Kostenlose Stufe für einen Benutzer und eine App mit eingeschränkten Funktionen verfügbar. Externe Portalbenutzer (z.B. Kunden oder Verkäufer) werden separat berechnet.
→ Geografische Reichweite & Skalierung
Zoho hat globale Reichweite, mit starker Verbreitung in Indien, Südostasien, Afrika und den USA. Unterstützt mehrere Sprachen und regionale Datenzentren. Wird von über 14.000 Organisationen für creator-spezifische Anwendungsfälle genutzt.
→ Aktuelle Nachrichten
Zoho Creator 6 brachte verbesserte UI/UX, Integration Flow und serverlose Funktionen. KI-Funktionen wie Anomalieerkennung und Datenvorschläge verbessern sich weiter. Die Plattform bleibt auf Nachhaltigkeit, kontinuierliche Produkt-Updates und Unterstützung von Long-Tail-Geschäftsanforderungen fokussiert.
Beam AI
Beam AI ist eine neuere Plattform, die sich auf KI-getriebene Automatisierung anstelle der traditionellen App-Erstellung konzentriert. Sie ermöglicht es Unternehmen, KI-Agents – Softwarebots, die von Sprachmodellen angetrieben werden – einzusetzen, um Aufgaben wie die Bearbeitung von Dokumenten, E-Mail-Triage und Kundensupport zu übernehmen. Es ist zwar kein Low-Code-UI-Builder, dient aber als leistungsstarke Alternative für die Automatisierung von Workflows, die sonst maßgeschneiderte Apps erfordern könnten.
→ Hauptmerkmale und Unterscheidungsmerkmale
Agent Studio zur Definition von Agentfähigkeiten, Auslösern und Workflows
Multi-Agenten-Orchestrierung: Agenten können mit anderen Agenten und Menschen zusammenarbeiten
Verarbeitet unstrukturierte Eingaben (E-Mails, PDFs, Formulare) und erzeugt strukturierte Ausgaben
Eingebautes Gedächtnis und Kontexterhaltung für bessere Aufgabenfortsetzung
Starke Datensicherheit, OAuth-Unterstützung und Integration mit RPA-Tools
Workflow-Monitoring und Leistungsanalysen
Konfigurierbar mit Low-Code-Setup; am besten geeignet für leicht technische Benutzer
Ideal für Backoffice-Automatisierung oder KI-geführten Kundensupport
→ Zielnutzer
Unternehmensbetrieb, Automatisierungsteams und IT-Abteilungen. Besonders nützlich für Organisationen, die manuelle Arbeit in Finanzen, Kundenservice, Beschaffung oder HR reduzieren möchten. Weniger geeignet für Startups oder nicht technische Benutzer, die schnelle visuelle Tools benötigen.
→ Preismodell
Unternehmens-SaaS mit benutzerdefinierten Preisen basierend auf Anwendungsfall, Volumen und Anzahl der Agenten. Umfasst wahrscheinlich nutzungsbasierte Modelle (z.B. pro Aufgabe oder verarbeitetem Dokument). Erfordert eine Demo und Beratung, um loszulegen. Eher für mittlere bis große Organisationen geeignet.
→ Geografische Reichweite & Skalierung
Obwohl relativ neu, wird Beam AI von Fortune 500-Unternehmen und Scale-ups genutzt. Wahrscheinlich auf großen Cloud-Infrastrukturen gehostet, mit Fokus auf Compliance und sichere Bereitstellung. Operiert in den USA und Europa, mit wachsendem Interesse in Automationsschweren Industrien.
→ Aktuelle Nachrichten
2025 wurde Beam AI in Unternehmensvergleichen neben Plattformen wie AgentHub und SmythOS vorgestellt. Es erhielt Aufmerksamkeit für starke Multi-Agenten-Fähigkeiten und Dokumentenautomatisierung, obwohl das Fehlen einer visuellen Oberfläche als Barriere für nicht-technische Benutzer hervorgehoben wurde. Partnerschaften mit Firmen wie Accenture erweitern seine Reichweite in branchenspezifische Lösungen.
Vergleichende Analyse der besten Alternativen
Jede dieser Plattformen bietet eine unterschiedliche Mischung aus Benutzerfreundlichkeit, Anpassungsfähigkeit, Integrationsfähigkeit, Support und Preisstruktur. Die beste Wahl hängt vom Kontext ab – ein kleines Startup, das ein MVP neu aufbaut, wird auf Einfachheit und Kosten achten, während ein Unternehmen, das die Dienste von Builder.ai ersetzt, den Schwerpunkt auf Skalierbarkeit, Governance und Anbieterstabilität legt. Im Folgenden vergleichen wir die besten Alternativen über die wichtigsten Parameter hinweg:
Plattform | Benutzerfreundlichkeit | Anpassung | Integrationen | Support & Community | Preisgestaltung |
---|---|---|---|---|---|
OutSystems | Hohe Lernkurve; am besten für erfahrene Entwickler | Sehr hoch – Vollständiger Support für individuelle Codierung | 400+ native Konnektoren; REST/SOAP-APIs | Unterstützung auf Unternehmensniveau; über 500 Partner weltweit | Hochpreisige Unternehmenspreisgestaltung; kostenlose Ebene verfügbar |
Mendix | Moderate; zwei IDEs für Business- und Entwicklernutzer | Sehr hoch – Java/JS-Erweiterungen, volle Kontrolle | Starke SAP-, REST/SOAP-, IoT- und Cloud-Integrationen | Starke Community, Siemens-Unterstützung, Partner-Ökosystem | Flexible Unternehmenspreisgestaltung; kostenlose Ebene für eine App |
Power Apps | Sehr einfach für Microsoft 365-Nutzer | Moderat – begrenzt für komplexe UIs/Logiken | 1.000+ Konnektoren; enge Microsoft-Integration | Globaler Support, umfangreiche Community, Microsoft-Governance | Erschwinglich; $5–$20/Benutzer/Monat + enthaltene Funktionen in 365 |
Bubble | Einfach für Anfänger; anspruchsvoller für komplexe Workflows | Hoch für Web-Apps; auf die Plattform beschränkt | Gute API-Integration; Plugin-Bibliothek | Große Community, viele Vorlagen und Agenturen | Budgetfreundlich; $0–$399/Monat; kapazitätsbasiert |
FlutterFlow | Moderate; einfacher mit Entwicklungs-/Designhintergrund | Hoch – echter Codeexport und Firebase-nativ | Firebase, REST-APIs, GitHub-Synchronisation | Aktive Entwickler-Community; wachsendes Interesse von Unternehmen | Kostengünstig; $0–$70/Monat; zusätzlich für Firebase oder Backend-Nutzung |
Zoho Creator | Sehr einfach für Geschäftsnutzer | Mittel – grundlegende Logik durch Deluge-Skripting | Stark innerhalb von Zoho; gute externe API-Unterstützung | Guter Support, besonders für KMUs; kleines, aber aktives Forum | Sehr erschwinglich; $8–$25/Benutzer/Monat; multi-App-freundlich |
Beam.ai | Moderate bis technisch; konfigurationsbasiert, kein UI-Builder | Hoch – geeignet für Aufgabenautomatisierung, keine UIs | APIs, RPA-Tools, OAuth, strukturierte/unstrukturierte Dateneingabe | Enger Anbietersupport; unternehmensorientiertes Onboarding | Individuelle Preisgestaltung; nutzungs- oder lizenzbasiert; geeignet für Unternehmen |
Wesentliche Erkenntnisse
Wenn Sie ein Startup oder KMU sind, das auf Builder.ai gesetzt hat, um schnell zu starten, sind Bubble oder FlutterFlow starke Alternativen. Beide bieten Geschwindigkeit, Kosteneffizienz und aktive Communities. Bubble ist am besten für Web-Apps und SaaS-Produkte geeignet; FlutterFlow ist hervorragend für mobile Entwicklungen und gibt Ihnen die Möglichkeit, sauberen Flutter-Code zu exportieren.
Für interne Tools, insbesondere wenn Sie bereits im Zoho-Ökosystem sind, ist Zoho Creator eine zuverlässige, kostengünstige Option. Es ist einfach zu bedienen und großartig, um Abläufe zu automatisieren, jedoch weniger geeignet für glänzende, kundenorientierte Apps.
Wenn Sie im Unternehmensmaßstab bauen, bieten OutSystems oder Mendix die nötige Tiefe, Sicherheit und Unterstützung über den gesamten Lebenszyklus für kritische Anwendungen. Sie erfordern mehr Investitionen und Fachwissen, stellen aber Governance, Integration und Skalierbarkeit sicher. Für Microsoft-basierte Teams ist Power Apps eine praktische Wahl, erschwinglich, leicht zu verwalten und wächst schnell in den AI-Funktionen durch Tools wie Copilot und AI Builder.
Schließlich bietet Beam.ai, obwohl es kein traditionelles App-Builder-Tool ist, einen anderen Weg: den Einsatz von AI-Agenten zur direkten Automatisierung von Workflows. Anstatt ein Tool zu entwickeln, um beispielsweise Ansprüche zu bearbeiten, könnten Sie einen AI-Agenten einsetzen, um diese per E-Mail und bestehende Systeme zu verwalten. Es ist ein experimentelles, aber vielversprechendes Modell, besonders in Kombination mit Low-Code-Oberflächen für Aufsicht und Kontrolle.
Schlussfolgerung: Strategische Einblicke nach Builder.ai
Der Aufstieg und der Zusammenbruch von Builder.ai erinnern daran, dass auffällige Versprechungen, insbesondere im Hinblick auf KI, nicht ausreichen. Bei der Auswahl einer Plattform, auf der Sie Ihr Geschäft aufbauen, zählen Sorgfaltspflicht, Stabilität, Transparenz und langfristige Lebensfähigkeit genauso viel wie Funktionen oder Geschwindigkeit auf den Markt.
Der Low-Code/No-Code-Bereich bleibt stark. Von bewährten Plattformen wie OutSystems und Mendix bis hin zu neueren, agilen Optionen wie Bubble, FlutterFlow und Beam.ai ist der Markt voller leistungsstarker Tools – jedes geeignet für unterschiedliche Bedürfnisse.
Für diejenigen, die von Builder.ai betroffen sind oder ihre Ansätze überdenken:
Passen Sie Ihre Bedürfnisse an die Plattform an: Ein Werkzeug wird nicht jedem Use Case dienen. Sie könnten Power Apps für interne Tools, Bubble für Prototypen und Mendix für Kerner-Systeme verwenden – alles innerhalb einer Organisation.
Achten Sie auf Anbietersperre: Wählen Sie Plattformen, die Code-Export, offene Standards oder starke Ökosysteme bieten, um das Wechselrisiko zu verringern.
Seien Sie realistisch in Bezug auf KI: Verwenden Sie KI, um die Entwicklung zu beschleunigen oder Aufgaben zu automatisieren – aber nicht als Ersatz für durchdachte Planung oder Produktaufsicht.
Haben Sie einen Rückfallplan: Überlegen Sie immer, wie Sie migrieren würden, wenn ein Anbieter schließt. Sichern Sie Ihre Daten und dokumentieren Sie Ihre Workflows.
Scheuen Sie sich nicht, Plattformen zu mischen: Ein hybrider Ansatz funktioniert oft am besten. Kombinieren Sie die No-Code-Geschwindigkeit mit AI-Automatisierung oder Low-Code-Kontrolle, um intelligentere, widerstandsfähigere Systeme zu bauen.
Builder.ai mag nicht mehr existieren, aber Ihre Innovations-Roadmap muss nicht ins Stocken geraten. Mit sorgfältigen Plattformentscheidungen und einer pragmatischen Einstellung können Sie schneller bauen, besser automatisieren und die Fallstricke des Hypes vermeiden.